Sonne und Vitamin D

Vitamin-D-Mangel: Weit verbreitet und oft unterschätzt

Ein weitverbreiteter Mythos ist die Annahme, dass Vitamin-D-Mangel selten vorkommt und meist nur ältere Menschen betrifft. Tatsächlich zeigen aktuelle Studien, dass in unseren Breitengraden bis zu 80 % der Bevölkerung – und das über alle Altersgruppen hinweg – an einem Vitamin-D-Defizit leiden. Besonders in den Wintermonaten, wenn die Sonneneinstrahlung geringer ist, sinken die Vitamin-D-Spiegel deutlich, was das Risiko für einen Mangel noch weiter erhöht.

Ist Vitamin D toxisch? Die Wahrheit über sichere Dosierungen

Ein weiterer Irrglaube ist, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten gefährlich sei. Zwar kann eine extreme Überdosierung problematisch sein, doch Vitamin D verfügt über eine sehr breite therapeutische Sicherheit. Studien zeigen, dass eine tägliche Supplementierung von bis zu 5.000 I.E. bei gesunden Menschen im Allgemeinen unbedenklich ist und sogar häufig notwendig ist, um optimale Werte zu erreichen, insbesondere in sonnenarmen Monaten. Die Befürchtung, dass selbst moderate Dosierungen toxisch sein könnten, ist unbegründet und meist auf Missverständnisse zurückzuführen.

Vitamin D und das Risiko von Nierensteinen: Was wirklich stimmt

Es gibt auch Bedenken, dass Vitamin D zur Entstehung von Nierensteinen beitragen könnte. Da Vitamin D die Kalziumaufnahme im Darm erhöht, wird oft vermutet, dass dies die Kalziumausscheidung im Urin steigern und so das Risiko für Nierensteine erhöhen könnte. Tatsächlich gibt es aber keine Hinweise darauf, dass normale Dosierungen von Vitamin D (bis zu 10.000 I.E. täglich) zu Hyperkalzämie oder einer signifikanten Zunahme des Nierensteinrisikos führen. Bei einer Dosierung in diesem Bereich konnte wissenschaftlich keine Korrelation mit Nierensteinen nachgewiesen werden.

Für Personen, die zu Nierensteinen neigen, empfehlen Experten jedoch, auf die richtige Balance der Cofaktoren zu achten. Vitamin K2 und Magnesium sind hier besonders wichtig, da sie den Kalziumstoffwechsel und die Knochenmineralisation unterstützen. Eine Ergänzung mit Magnesiumcitrat in einer Dosierung von 300–400 mg täglich wird ebenfalls empfohlen, um den Kalziumstoffwechsel zu stabilisieren.

Vorsicht bei extrem hohen Dosen

Dennoch sollte die Supplementierung mit Vitamin D verantwortungsvoll erfolgen. Sehr hohe Dosen, die über einen längeren Zeitraum ohne ärztliche Überwachung eingenommen werden und zu Vitamin-D-Spiegeln jenseits von 100 ng/ml führen, könnten theoretisch eine Hyperkalzämie verursachen und das Risiko für Nierensteine erhöhen. Um sicherzugehen, kann zu Beginn einer Vitamin-D-Therapie der Kalziumspiegel im Blut und im Urin regelmäßig kontrolliert werden, um Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen.

Die richtige Balance ist entscheidend

Vitamin D ist essenziell für den Kalziumstoffwechsel und die Knochengesundheit. Es schützt vor Mangelerscheinungen, wirkt stärkend auf das Immunsystem und ist im richtigen Maß sicher. Die verbreiteten Mythen um Vitamin D sollten uns nicht davon abhalten, dieses wichtige Hormon in ausreichenden Mengen aufzunehmen und von den zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren – jedoch stets in Kombination mit den richtigen Cofaktoren und unter Berücksichtigung einer gesunden, balancierten Dosierung.

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